Montag, 8. Dezember 2008

Kolumne: Let there be Music

Bestimmt kann jeder Zocker wie aus der Pistole geschossen antworten, wenn man ihn fragt, was seine Lieblings-Lieder aus Games sind. Bei mir ist die Sachlage relativ klar, wenn auch umfangreich: Da gibt es die Sachen aus der Panzer Dragoon-Reihe, die Musik aus Guilty Gear, einige Stücke aus Halo (vor allem die Titelmelodie des ersten Teils), den Sound des ersten Unreal Tournament, und noch einige Einzelstücke, beispielsweise To Zanarkand (Final Fantasy X), Devils Never Cry (Devil May Cry 3), die Musik des ersten Mario Land-Levels, oder das Kampfthema in Final Fantasy VI. Daneben existieren sicherlich noch viele, viele andere Stücke, die auf die eine oder andere Art erwähnenswert wären, aber auf Anhieb fällt einem auch nicht immer alles ein. Und auf der anderen Seite soll es auch gar nicht um die Musik aus den Games an sich gehen, sondern ich will mal einen kleinen Denkanstoss geben, die ganze Situation aus einem anderen Blickwinkeln zu betrachten. Gemeint ist Musik, die vom Gaming inspiriert ist.

Als Anfang stelle ich mal eine Band in den Raum, die sich auf Anhieb bis ganz nach oben in meiner Bestenliste spielen konnte (wo sie jetzt zusammen mit Nightwish und Disturbed residiert): Machinae Supremacy. Sie gelten als Erfinder des SID-Metals, wobei SID (kurz für 'Sound Interface Device') der Name des Soundchips im altehrwürdigen C64 ist. Vorher wurden derlei Pieps-Effekte ja eher ab und zu mal von verschiedenen Leuten eingestzt, und das auch eher spärlich, ausser natürlich in der relativ elitären SID-Szene, die nur mit solchen Sounds Musik gemacht haben. MaSu zeigen äusserst eindrucksvoll, wie man mit einer Kombination aus SID und fettem Gitarrensound treibende, mitreissende Stücke zaubern kann. Eine besondere Erwähnung ausserdem noch dafür, dass am Anfang alles Songs komplett umsonst zu runterladen angeboten wurden (und immer noch werden), bis Spinefarm sie als erste nicht finnische Band unter Vertrag nahmen. Auch heute noch versuchen die Jungs aus Schweden, möglichst Underground zu bleiben. Ich kann nur sagen: Sie hätten durchaus das Zeug, eine der bekanntesten Bands der Welt zu werden, gut genug sind sie auf jeden Fall. Aber sie wollen halt nicht. Hier Der Link auf ihre Seite, wo ihr euch einige aktuelle Stücke (unter anderem Remixe alter Bionic Commando-Themen) in voller
Länge anhören könnt: Machinae SupremacyIrgendwo da muss sich auch noch ein Link zur alten Webography befinden, wo ihr euch viele Songs kostenlos ziehen könnt.

Fenix Down sind eine Band aus New York, deren Einfluss man schon im Namen eindeutig erkennen kann. Pheonix Down ist nämlich der englische Ausdruck der aus Final Fantasy für die Wiederbelebung gefallener Figuren nützlichen Phönixfeder. Daher macht die Band selbst auch absolut keinen Hehl daraus, dass der grösste Teil ihrer Songs mit bekannten Themen der Reihe jongliert. Ich persönlich muss zugeben, dass die paar Songs, die ich bisher gehört habe, nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen haben, aber da kann ich auch einfach nur die falschen Stücke erwischt haben. Wenn man den News auf ihrer Seite glauben kann, stehe ich da nämlich mit meiner Einschätzung ziemlich alleine da, hehe...

Zuguterletzt hätte ich da noch die Black Mages, bei denen ebenfalls die Neuinterpretation bekannter Final Fantasy-Themen auf dem Programm steht, hier allerdeings mit einem ganz gewaltigen Unterschied: Dies ist die Metal-Band von Nobuo Uematsu höchspersönlich, also dem hochgelobten Herren, der viele Melodien der Final Fantasy-Reihe auch selbst komponiert hat. Das einzige, was mir bislang wirklich zu Ohren gekommen ist, war eine Metal-Variante des Final Fantasy Vi-Kampfthemas, und das hat mir sehr gut gefallen. Zwar wesentlich langsamer und härter als das Original, aber immer noch einwandfrei zu erkennen und allgemein klasse produziert.

Ein letztes, davon unabhängiges Phänomen sind die vielen, vielen Fans da draussen, die ihre Lieblingsstücke aus diversen Games nachspielen und Videos davon auf einschlägigen Video-Seiten hochladen (hach ja, Web 2.0 ist schon was tolles...). Und natürlich eine offenbar riesige Fanbase, die alle möglichen Titel in Guitar Hero, Rockband, Dance Dance Revolution und wie die ganzen Klone alle heissen umstrickt und auf diese nochmal eine komplett andere Sichtweise ermöglichen.

Ich werd auch weiterhin die Augen und vor allem die Ohren offenhalten, vielleicht kriege ich ja irgendwann wieder so viel zusammen, dass sich noch eine Kolumne zum Thema lohnt. Sollte irgendjemand noch eine Band oder irgendetwas anderes interessantes aus dem Bereich kennen, dann darf derjenige gerne einen Kommentar dazu hinterlassen. Ansonsten wünsche ich noch viel Spass beim Hören!

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