Donnerstag, 4. Dezember 2008

Retro-Review: Christmas Nights



Hm, ich kann mich erinnern, dass ich im letzten Review erwähnt habe, dass mein nächstes Opfer Far Cry: Instincts werden sollte. Dann kamen (vollkommen unerwartet natürlich) der Winter und die Weihnachtszeit, und da verschieben sich schon mal die Prioritäten. Und an dieser Stelle will ich euch dann nämlich auch mit meinem ganz persönlichen Weihnachtsritual vertraut machen: Jedes Jahr gegen Anfang Dezember krame ich meinen Saturn hervor, schwelge in Erinnerungen und beflügele meine Weihnachtsstimmung mit Christmas Nights.

Kleine Gaming-Geschichtstunde zu Anfang: Christmas Nights ist nicht direkt mit anderen Spielen vergleichbar, denn es ist kein Vollpreis-Spiel, sondern eine ganz besondere Demo von Nights. Und zwar Insofern, als dass es sich um eine Demo mit Kalender-aktivierten Features handelt, wer also seit Jahren die BIOS-Batterie in seinem Saturn nicht gewechselt hat, wird nicht viel damit anfangen können, von den ohnehin verschwundenen internen Spielständen mal ganz abgesehen. Hat man allerdings das korrekte Datrum eingestellt, wird man dieser Tage von einer ganzen Reihe Nettigkeiten überrascht, die Sega damals als spezielle Weihnachtsaktion in Form einer kostenlosen Demo-CD unters Volk gebracht hat:

Wo das ganze Jahr über die Demo aus dem ersten Level von Nights samt Endboss besteht, wird man jetzt zunächst von einem weihnachtlichen Intro inklusive kleiner Geschichte begrüsst (Jemand hat den Stern von der Spitze des grössten Weihnachtsbaums geklaut! oO). Und jenes erste Level ist komplett im Weihnachts-Look gehalten, mit Schnee, anderen Gegnern, passender Musik, schwebenden Weihnachtsbäumen als Kugelabgabe-Stationen und vielem mehr. Also ist alles, aber auch alles auf Christmas getrimmt.

Das Spielprinzip von Nights ist einerseits erfrischend simpel und andererseits angenehm herausfordernd: Ist man mit Claris oder Elliot (Die die strecken jeweils spiegelverkehrt haben und einzelne Bestzeiten-Tabellen besitzen) unterwegs, was selten vorkommt, hat man es mit einem mehr oder weniger standardmässigen 3D-Jump'n Run zu tun, in der Rolle von Nights kommt dann das eigentlich wichtigere Gameplay zum Tragen: Vier innerhalb des Levels vorbestimmte Kurse gilt es zu bewältigen, indem man mit Nights aus der Seitenansicht durch die Gegend fliegt und 20 Kugel einsammelt, um sie an einer bestimmten Stelle (den erwähnten Weihnachtsbäumen) abzuliefern und dann wieder den Start/Ziel-Punkt zu erreichen, um dann direkt den nächsten Kurs zu starten. Am Ende wird man dann anhand seiner Punkte bewertet; diese kann man auf verschiedene Arten bekommen: Man kann durch Ringe fliegen, Kugel und andere Items (passenderweise Glocken) einsammeln, und das ganze idealerweise als lange Ketten-Combo, hier Link genannt. Zum Schluss wartet dann auf einen kreisrunden Extra-Kurs noch der Endboss, ein Drache, an dessen Schwanz man dann auch den gesuchten Stern für den Christbaum findet.

So weit, so gut, so (trotz des enorm netten Weihnachts-Bonus) normal. Interessant wird die Sache, wenn man zum ersten mal seine Geschenke aufmachen darf. Klingt komisch? Ist es eigentlich gar nicht: Nach jedem Durchgang darf man in einem simplen Memory-Spiel versuchen, Bonus Content freischalten, je weiter man gekommen ist, desto mehr Versuche hat man. Anfangs winken 4 Geschenke, dann 8 und dann 12, bei den letzten beiden Bildschirmen haben sich allerdings auch "Zonks" dazwischengeschlichen, die einem auf einen Schlag alle derzeitigen Versuche abziehen. Wenn man also alles freigeschaltet hat, hat man (wie passend...) Zugriff auf 24 Bonus-Optionen. Darunter sind Bilder-Gallerien, kleine Filmchen, ein Karaoke-Modus, ein Time-Attack-Modus samt neuem Boss und ein Combo-Modus auf einer extra Strecke. Bis man alles hat, dürften an die 3 Stunden vergehen, und dann kann man ja noch auf Highscore- und Bestzeiten-Jagd gehen, also für eine Demo ist enorm viel Content auf der Disk. Und ganz unter uns: Sogar Sonic kann man als Bonus freischalten...

Die Christmas Nights Disc zu kriegen, dürfte sich als relativ schwierig gestalten, denn eigentlich darf sie nicht gegen Geld angeboten werden. Aber ohne irgendwie in den Warez-Bereich abgleiten zu wollen: ich denke nicht, dass es in diesem Fall irgendjemanden stört, wenn man sich die Iso besorgt, entsprechend brennt und mittels Swap-Trick oder Mod-Chip das wohl weihnachlichste Stück Software aller Zeiten geniesst, zumal die Disk selbst auch schon umsonst war. Egal auf welchem Weg, Christmas Nights zu spielen sollte bei jedem Saturn-Besitzer im Dezember ebenso auf der Liste stehen wie das Schmücken des Christbaums.

In diesem Sinne,
Eine Frohe Weihnachtszeit!!

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